Fassade mit WDVS dämmen: Preise, Amortisationszeit & Fördermittel

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Wie viel ein WDVS kosten kann, variiert je nach Bauweise und Aufwand. Im Durchschnitt liegt der Preis bei 160–200 € pro Quadratmeter – inklusive Material, Arbeitszeit, Gerüst und Putz. Für ein Einfamilienhaus mit 100 m² Fassade ergibt das rund 16.000–20.000 €.
Der größte Kostenanteil entfällt dabei auf die handwerkliche Ausführung. Rund die Hälfte des Gesamtpreises macht die Arbeitszeit aus – für Untergrundvorbereitung, Montage der Dämmplatten, Armierung und Putzauftrag. Das Dämmmaterial selbst schlägt mit etwa 10–20 % zu Buche, der Rest verteilt sich auf Gerüst, Oberflächenbeschichtung und kleinere Anpassungen am Gebäude.
Daraus ergeben sich folgende Richtwerte:
Gerüst: ca. 1.800–2.000 €
Dämmmaterial: ca. 2.400–3.000 €
Putz und Beschichtung: ca. 2.500–3.500 €
Arbeitslohn: ca. 10.000–12.000 €
Wer seine Fassade mit WDVS dämmen will, hat in der Regel einige Faktoren zu bedenken, die den Preis maßgeblich beeinflussen können. Darunter fallen u.a.:
Dämmstoffwahl: EPS (Polystyrol) ist am günstigsten, Mineralwolle liegt im Mittelfeld, Holzfaser am oberen Ende. Die Unterschiede pro Quadratmeter sind überschaubar, wichtiger sind Eigenschaften wie Brandschutz, Feuchteregulierung oder sommerlicher Wärmeschutz.
Dämmschichtdicke: Mehr Zentimeter bedeuten etwas mehr Material, aber kaum zusätzliche Arbeitszeit. Zwischen 14–16 cm gilt als bewährter Standard, um heutige Energieanforderungen zu erreichen.
Fassadenoberfläche: Die Wahl einer aufwändigeren Oberfläche wie Klinkerriemchen oder Holzverschalung kann die Kosten pro Quadratmeter gegenüber einer verputzten Variante deutlich erhöhen.
Bauliche Details: Anpassungen an Dachüberständen, Fensterbänken oder Sockelbereichen verursachen zusätzliche Posten. Sie sichern jedoch Anschlüsse und verhindern Wärmebrücken – technisch notwendig, aber oft unterschätzt.
Regionale Unterschiede: Materialverfügbarkeit und Witterungsbedingungen führen zu Preisabweichungen zwischen einzelnen Regionen.
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Nicht jede Fassade ist für WDVS geeignet. Das kann verschiedene Gründe haben.
Risiken & Grenzen einer Dämmung mit WDVS
Ein Wärmedämmverbundsystem erfordert eine sorgfältige Ausführung. Fehler bei Anschlüssen oder in der feuchteschutztechnischen Ausführung können Wärmebrücken begünstigen und zu Bauschäden führen.
Auch die Pflege spielt eine Rolle: Durch die gedämmte und dadurch kältere Außenoberfläche trocknet der Putz langsamer ab – Algenbewuchs ist daher möglich, aber kein technischer Mangel. Biozidfreie Putze und regelmäßige Reinigung reduzieren das Risiko.
Unterm Strich gilt: Das Dämmen einer Fassade mit WDVS ist energetisch am wirksamsten, aber nicht immer die einzige Option. Welche Lösung passt, hängt vom Bauzustand, den Kosten und den baulichen Zielen ab.
Alternativen zum Wärmedämmverbundsystem
Kerndämmung / Einblasdämmung: Wenn zwischen zwei Mauerwerksschalen ein trockener, mindestens 4 cm breiter Hohlraum besteht, kann dieser mit Dämmstoff verfüllt werden. Die Methode ist deutlich günstiger (ab 25 € / m²) und meist an einem Arbeitstag abgeschlossen.
Innendämmung: Kommt zum Einsatz, wenn die Fassade erhalten bleiben muss – etwa bei Sichtmauerwerk oder denkmalgeschützten Gebäuden. Sie kostet zwischen 60–200 € / m² und erfordert eine sorgfältige feuchteschutztechnische Planung, um Kondenswasser zu vermeiden.
Vorgehängte hinterlüftete Fassade: Bietet sehr guten Witterungsschutz und hohe Haltbarkeit. Die Kosten liegen je nach Ausführung typischerweise zwischen ca. 250–350 € / m², können aber bei aufwändiger Gestaltung auch darüber hinaus steigen.
Die Kosten für ein WDVS lassen sich durch staatliche Förderungen deutlich senken. So stehen für die Dämmung einer Fassade mit WDVS verschiedene Zuschüsse und Kredite aus mehreren Programmen zur Verfügung.
BAFA – Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG Einzelmaßnahmen): Zuschuss von bis zu 20 % der Gesamtkosten für die Fassadendämmung. Voraussetzung ist ein Mindest-U-Wert von 0,20 W/(m∙K) und die Einbindung eines Energieeffizienz-Experten.
KfW – Kreditprogramm 261 (Effizienzhaus): Ermöglicht für eine Sanierung zum Effizienzhaus bis zu 150.000 € Kredit pro Wohneinheit. Der Tilgungszuschuss richtet sich nach dem erreichten Standard und liegt derzeit zwischen etwa 5 % und 45 % der Kreditsumme.
Steuerliche Förderung nach § 35c EStG: Erlaubt Eigentümern, bis zu 20 % der begünstigten Aufwendungen über drei Kalenderjahre von der Einkommensteuer abzusetzen – maximal 40.000 € pro Objekt.
In der Praxis lohnt sich die Kombination mehrerer Optionen, etwa Steuerbonus plus KfW-Kredit. So sinkt der Eigenanteil deutlich – und die Investition in eine Dämmung der Fassade mit WDVS amortisiert sich schneller.
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