
Holzfaser als Dämmstoff: Einsatzbereiche, Förderung & Verarbeitung
Holzfaser kombiniert Nachhaltigkeit, bauphysikalische Qualität und Verarbeitungsflexibilität derart überzeugend. Holzfaser-Dämmstoffe sind eine bewährte Lösung für Bauherren, die Wert auf ein angenehmes Raumklima, ökologische Verantwortung und langfristige Energieeinsparung legen.
Das Thema kurz und kompakt
Was ist Holzfaser und wie wird sie hergestellt?
Technische Eigenschaften & Normen im Überblick
Vorteile & mögliche Nachteile im Gebäudeeinsatz
Förderungen, Verfahren und Hersteller
Ideal für Dach, Decke und Innenwände
Was ist Holzfaser genau?
Holzfaser ist ein natürlicher Dämmstoff, der vorwiegend aus Weichholz besteht. Das Ausgangsmaterial wird mechanisch zerkleinert und in Fasern aufgeschlossen – ein Vorgang, der als Zerfaserung bezeichnet wird. Aus den gewonnenen Fasern entstehen unter Einsatz von Druck und Hitze Dämmmaterialien, oft unter Hinzunahme von Lignin. Dieser natürliche Bestandteil des Holzes wirkt als Bindemittel – ganz ohne die Notwendigkeit von Kunstharzen.
Zwei Herstellungsmethoden haben sich etabliert: das Nassverfahren, bei dem die Fasern mit Wasser zu Platten gepresst werden (ähnlich der Papierherstellung), sowie das Trockenverfahren, das eine besonders präzise Verbindung der Fasern ohne nennenswerten Wasseranteil erlaubt. Je nach Anwendung kommen daraus unterschiedliche Formen des Dämmstoffs zum Einsatz: Holzfaserdämmplatten, lose Schüttung oder Einblasdämmstoffe.
Im Unterschied zur Holzwolle, bei der es sich um lange, dünne Holzwirbel handelt, und zur Zellulose, die aus Altpapier gewonnen wird, bleibt bei Holzfaser die Ursprungsstruktur des Holzes stärker erhalten. Das Ergebnis: Eine atmungsaktive Dämmung mit sehr guter Wärmespeicherfähigkeit – ideal für ein gesundes Wohnklima.
Welche technischen Eigenschaften machen Holzfaser so besonders?
Wenn du als Bauherr oder Sanierer auf der Suche nach einem ökologischen Dämmstoff bist, stellt sich schnell die Frage, wie gut die Holzfaser in Sachen Dämmleistung, Sicherheit und bauphysikalischen Anforderungen abschneidet. Die Antwort: Sie gehört zu den leistungsfähigsten Naturdämmstoffen überhaupt. Dank ihrer Struktur punktet sie mit einer hohen Wärmespeicherkapazität, exzellentem sommerlichen Hitzeschutz sowie einer guten Schalldämmung. Besonders hervorzuheben ist ihre Fähigkeit zur Feuchtigkeitsregulation durch ihre diffusionsoffene Beschaffenheit. All das macht Holzfaser zur idealen Lösung für viele Bauprojekte, auch im Zusammenhang mit dämmtechnischen Anforderungen nach Normen wie der DIN EN 13171.
Zwar wird Holzfaser laut DIN 4102 der Baustoffklasse B2 (normal entflammbar) zugeordnet, was bestimmte Einsatzgrenzen definiert. Doch für den Innenausbau und im Dachbereich unter Berücksichtigung der Bauvorgaben ist sie problemlos einsetzbar.
Unten findest du die wichtigsten technischen Kennwerte im Überblick:
Die genannten Eigenschaften machen deutlich, dass Holzfaser nicht nur ökologisch, sondern auch technisch eine durchdachte Entscheidung ist. Doch welche Vor- und Nachteile ergeben sich konkret daraus? Das klären wir im nächsten Abschnitt.
Vor- und Nachteile von Holzfaser als Dämmstoff?
Vorteile:
Die Verwendung von Holzfaser als Dämmstoff bringt zahlreiche bauphysikalische und ökologische Vorzüge mit sich. Einer der herausragenden Aspekte ist der exzellente Schutz gegen sommerliche Hitze: Durch die hohe Wärmespeicherfähigkeit verlangsamt die Holzfaser effektiv die Wärmeübertragung ins Gebäudeinnere. Darüber hinaus punktet sie mit einer hohen Schalldämmwirkung und erlaubt eine diffusionsoffene, feuchtigkeitsregulierende Bauweise. Aus ökologischer Sicht überzeugt sie mit einer hervorragenden CO₂-Bilanz, da die Herstellung aus Restholz erfolgt, welches CO₂ speichert statt zu emittieren. Somit ist sie besonders für nachhaltige Bauprojekte relevant und ideal für alle, die Wert auf ein gesundes Wohnklima und eine ressourcenschonende Bauweise legen.
Ausgezeichneter sommerlicher Hitzeschutz
Sehr gute Schalldämmeigenschaften
Hervorragende Feuchte- und Dampfdiffusion
Ökologisch nachhaltig & recyclingfähig
Hohe CO₂-Speicherfähigkeit
Nachteile:
Trotz ihrer vielen Vorteile ist Holzfaser nicht für jede Situation geeignet. Zum einen gehört sie zur Baustoffklasse B2 – also normal entflammbar –, was ihre Eignung in brandschutzrelevanten Bereichen einschränkt. Zum anderen weist sie eine gewisse Feuchteempfindlichkeit auf: In dauerhaft feuchten Bauzonen wie Kellern oder erdberührten Bauteilen ist sie nicht einsetzbar. Auch gegenüber preisgünstigeren Dämmstoffen wie Mineralwolle zeigt sich häufig ein leicht höheres Kosten-Niveau. Diese Punkte sollten bei der Planung mitgedacht werden, um spätere Probleme oder Mehraufwände zu vermeiden.
Nur normal entflammbar (Klasse B2)
Empfindlich bei dauerhafter Feuchtigkeit
Nicht geeignet für erdberührte Bauteile
Meist kostenintensiver als konventionelle Dämmstoffe
Teils beratungsintensiv bei der Bauplanung
Welche Anwendungen sich für Holzfaser eignen und wo sie ihr volles Potenzial entfaltet, zeigen wir dir im nächsten Abschnitt.
Wo kann man Holzfaser als Dämmstoff einsetzen?
Holzfaser erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit im nachhaltigen Bauen, besonders wenn es um gezielte Anwendungen in unterschiedlichen Gebäudebereichen geht. Dank ihrer hervorragenden Wärmespeicherfähigkeit, hohen Diffusionsoffenheit und ökologischen Vorteile ist die Holzfaserdämmung für viele Bauteile bestens geeignet – vorausgesetzt, bestimmte Bedingungen werden berücksichtigt.
Im Bereich Dachausbau überzeugt Holzfaser mit ihren Hitzeschutz-Eigenschaften in Sommermonaten und der sehr guten Schalldämmung. Auch für die Oberste Geschossdecke, insbesondere in Altbauten, bietet sie eine effiziente Dämmwirkung, die auf Wunsch durch die Einblasdämmung professionell umgesetzt werden kann. Im Innenausbau, beispielsweise zur nachträglichen Wärmedämmung von Trennwänden oder Dachschrägen, erzielt sie ebenfalls sehr gute Resultate.
Trittschalldämmung unter Trockenestrichen zählt zu einem weiteren sinnvollen Einsatzgebiet, da Holzfaserdämmstoffe Schwingungen zuverlässig dämpfen. Besonders beliebt ist Holzfaser im Holzbau sowie im Fertighausbau, da sich die bauphysikalischen Eigenschaften optimal mit der Bauweise ergänzen.
Nicht geeignet ist Holzfaser hingegen für dauerhaft feuchte Bereiche wie die Kellerdecke oder Wände mit möglicher Kapillarfeuchtigkeit. Hier fehlen die nötigen Feuchtereserven und die Baustoffklasse B2 limitiert den Einsatz zusätzlich aus Gründen des Brandschutzes.
Dachausbau
Oberste Geschossdecke (z. B. Einblasdämmung mit VARM)
Innenausbau (Dachschrägen, Trennwände)
Trittschalldämmung unter Trockenestrich
Holzbau, Fertighausbau
Im nächsten Abschnitt zeigen wir dir, welche Verfahren es zur Verarbeitung von Holzfaserdämmung gibt und wie sie professionell eingebracht wird.
Wie wird Holzfaser eingebracht?
Methoden: Platten, Schüttung, Einblasdämmung
Die Verarbeitung von Holzfaser richtet sich stark nach dem Einsatzbereich und der gewünschten Dämmwirkung. Grundsätzlich lassen sich drei Verfahren unterscheiden: Die Verarbeitung als Einblasdämmung, als Dämmplatte oder als lose Schüttdämmung. Jedes Verfahren hat seine spezifischen Vorteile hinsichtlich Einbaugeschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit. Gerade bei schwer zugänglichen Bauteilen bietet sich die Einblastechnik an – ein Verfahren, das auch wir bei VARM für Dach und oberste Geschossdecke einsetzen.
Einblasdämmung: Mit dem speziellen Faserstoffauflöser wird die Holzfaser aufgelockert und anschließend über Förderschläuche mit kontrolliertem Druck in Hohlräume eingeblasen. Ideal für Dachschrägen, Zwischendecken oder Holzständerkonstruktionen.
Plattenverlegung: Besonders bei der Dämmung von Fassaden und Innenflächen verbreitet. Die Montage erfolgt meist mit Pressmaschinen oder Klebesystemen.
Schüttdämmung: Lose Holzfasern werden freihand oder maschinell in Hohlräume eingefüllt, z. B. bei Trockenböden oder obersten Geschossdecken ohne Nutzung.
Maschinen & Technik
Für die Verarbeitung der Holzfaser kommen moderne Techniken zum Einsatz: von Trocknungstunneln bei der Herstellung bis hin zu Spezialgebläsen bei der Einblasverarbeitung. Gerade die Kombination aus Einblastechnik und hochverdichteter Dämmwirkung macht dieses Verfahren so effizient, besonders wenn auf Zeit und Präzision Wert gelegt wird. VARM setzt dabei ausschließlich auf professionelle Maschinentechnik für gleichmäßige Verteilung und zuverlässige Dämmwirkung.
Welche finanziellen Förderungen Du für diese Maßnahmen nutzen kannst, erfährst Du im nächsten Abschnitt.
Welche Förderungen gibt es für Holzfaser?
BAFA und §35c EStG
Die Förderung von Dämmmaßnahmen mit Holzfaser wird in Deutschland durch zwei zentrale Förderinstrumente geregelt: das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie der Steuerbonus gemäß §35c EStG. Der steuerliche Förderweg nach §35c EStG ermöglicht es privaten Eigentümern, bis zu 20 % der Investitionskosten für energetische Sanierungsmaßnahmen – darunter auch Dämmungen mit Holzfaser – über drei Jahre hinweg steuerlich geltend zu machen. Alternativ dazu bietet das BAFA eine direkte Zuschussförderung zwischen 20 und 30 % der förderfähigen Kosten. Bei beiden Wegen entscheidend: Der Antrag muss vor Beginn der Maßnahme gestellt werden, sonst entfällt der Anspruch. VARM unterstützt dich bei der strukturierten Antragstellung sowie der Bereitstellung aller notwendigen Nachweise, etwa fachgerechten Einbauprotokollen.
Wichtige Fristen & Antragstellung
Laut geltenden Vorgaben dürfen förderfähige Maßnahmen ausschließlich durch Fachbetriebe mit entsprechender Expertise durchgeführt werden – hier kommt VARM ins Spiel: Als zertifizierter Partner ist die Durchführung nach BAFA-Anforderungen sowie die Einhaltung technischer Normen garantiert. Wichtig zu wissen: Die Förderung kann sich je nach Sanierungsziel (z. B. Fassade oder oberste Geschossdecke) unterscheiden. Daher lohnt sich eine frühzeitige und kompetente Beratung. Unterlagen und Fristen variieren je nach Förderweg – VARM behält für dich den Überblick.
Die nächste Übersicht zeigt dir, welche Bauteile mit welchem Betrag gefördert werden.
Was wird wie stark gefördert?
Wer sich für eine Dämmung mit Holzfaser entscheidet, kann sich über attraktive Fördermöglichkeiten freuen. Ob Dach, Fassade oder Geschossdecke – je nach Bauteil und Maßnahme winken staatliche Zuschüsse und steuerliche Entlastungen über das BAFA oder die Förderung nach §35c EStG. Allerdings gelten je nach Anwendungsbereich unterschiedliche Bedingungen. Damit Du nicht den Überblick verlierst, haben wir Dir die wichtigsten Bauteile und ihre entsprechenden Förderarten übersichtlich zusammengestellt.
Die Höhe der Förderung unterscheidet sich nach Bauteil, Aufwand und Antragsart. Besonders lohnenswert ist dabei die Dämmung der obersten Geschossdecke, die je nach Ausgangslage sogar doppelt gefördert werden kann – einmal über das BAFA und zusätzlich steuerlich über §35c.
Welche Holzfaser-Produkte bieten die Hersteller?
Der Markt für Holzfaser-Dämmstoffe ist in den letzten Jahren breit gewachsen – mit einer Vielzahl renommierter Hersteller, die leistungsstarke Produkte für verschiedene Anwendungsbereiche anbieten. Ob Einblasdämmung, Dämmplatten oder lose Schüttdämmung: Die Auswahl deckt sämtliche Anforderungen zwischen Neubau, Sanierung und ökologischem Bauen ab. Besonders hervorzuheben ist, dass viele Produkte auf eine nachhaltige, umweltschonende Produktion Wert legen – ein Anspruch, den auch wir bei VARM bei der Produktauswahl ernst nehmen.
Nachfolgend ein Überblick über bekannte Hersteller und ihre Sortimente:
Steico - Breites Sortiment an Holzfaserdämmplatten, z. B. Steico therm, Steico universal - Innovativ im Holzbau, auch für Aufdachdämmung
Gutex - Hersteller der Einblasdämmung Gutex Thermofibre - Auch Plattensysteme wie Gutex Thermowall oder Thermosafe-nf
Pavatex - Spezialisiert auf Vollsortimente für Dach und Wand - Besonders: Pavatextil auf Zellulose- und Holzfaserbasis als lose Schüttung
Bei der Auswahl der passenden Holzfaserprodukte spielt die geplante Verarbeitung eine zentrale Rolle.
Für Einblasanwendungen: Gutex Thermofibre, Pavatextil - Für Fassade oder Dach: druckresistente Dämmplatten von Steico oder Gutex - Für zusätzliche Anforderungen (z. B. Feuchteschutz): diffusionsoffene Systeme kombinieren
VARM setzt konsequent auf bewährte, zertifizierte Qualität und arbeitet ausschließlich mit zuverlässigen Markenpartnern zusammen. So stellen wir sicher, dass jede Dämmmaßnahme optimal auf deine Bedürfnisse und die baulichen Gegebenheiten abgestimmt ist.
Wie wird Holzfaser entsorgt?
Die umweltbewusste Entsorgung und das Lebensende von Holzfaser sind zentrale Aspekte ihrer Nachhaltigkeitsbilanz. Da es sich bei Holzfaser um einen Dämmstoff auf natürlicher Basis handelt, lässt sich dieser vergleichsweise unkompliziert recyceln oder anderweitig verwerten. Entsorgungsfachbetriebe können Holzfaserdämmstoffe sortenrein annehmen und einer der vorgesehenen Verwertungswege zuführen.
Holzfaser gilt laut aktuellen Entsorgungsrichtlinien NICHT als Sondermüll. Das erleichtert nicht nur den Rückbau im Rahmen von Sanierungen, sondern reduziert auch die Entsorgungskosten erheblich. Bei sachgemäßer Trennung kann das Material beispielsweise als Biomasse zur thermischen Verwertung genutzt werden. Dabei wird das gespeicherte CO₂ klimaverträglich freigesetzt – deutlich umweltfreundlicher als bei fossilen Baustoffen.
Wichtig für die Wiederverwertbarkeit ist die sortenreine Demontage – also möglichst frei von Klebstoffen, Putz oder Folien. Dann kann Holzfaser problemlos weiteren Materialkreisläufen zugeführt werden, z. B. als Sekundärrohstoff in der Plattenindustrie oder im Bereich ökologischer Baustoffe.
Neben der ökologischen CO₂-Bilanz bietet somit auch das Lebensende von Holzfaserdämmung klare Vorteile. Und mit Partnern wie VARM, die eine fachgerechte Planung und Verarbeitung sicherstellen, wird auch der Rückbau umweltgerecht vorbereitet.
Häufige Fragen zur Holzfaser als Dämmstoff
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