
Wärmedämmverbundsysteme: So sparst du Energie und Geld!
Wärmedämmverbundsysteme helfen beim Sparen von Heizkosten und verbessern die Energiebilanz – wir erklären Aufbau, Kosten, Materialien & Vorschriften.
Das Wichtigste in Kürze
WDVS ist ein Fassadendämmsystem, das Wärmeverluste stark reduziert und sich für Neubau wie Sanierung eignet.
Aufbau: Mörtel, Dämmplatten, Armierungsgewebe plus Putz-/Oberputz sorgen gemeinsam für Dämmwirkung, Witterungsschutz und optische Gestaltung.
Dämmstoffe wie EPS, Mineralwolle, Holzfaser, PU oder Vakuumdämmplatten werden nach Wärmeleitfähigkeit, Brandschutz, Umweltaspekten und Budget ausgewählt.
Voraussetzungen: tragfähige, trockene Außenwand; vor allem im Altbau müssen Risse, Feuchte oder Altlasten behoben und Fachleute einbezogen werden.
Kosten: etwa 80-170 €/m²; Förderprogramme von BAFA, KfW oder § 35c EStG reduzieren die Investition um bis zu 20 %.
Was ist ein Wärmedämmverbundsystem und wie funktioniert es?
Ein Wärmedämmverbundsystem (kurz: WDVS) ist ein mehrschichtiges System zur Dämmung von Außenwänden. Dabei werden unterschiedlich aufgebaute Materialien direkt auf die bestehende Fassade aufgebracht. Die Hauptaufgabe eines WDVS ist die Reduktion von Wärmeverlusten, also die Verbesserung der Energieeffizienz sowie der Schutz vor Kälte, Hitze und Feuchtigkeit. Es eignet sich sowohl für den Neubau als auch zur energetischen Sanierung von Altbauten. Dank seiner vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und der einfachen Nachrüstung zählt das WDVS zu den beliebtesten Methoden der Fassadendämmung bei privaten Bauherren.
Was gehört zum Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems?
Klebemörtel: Verbindet den Dämmstoff sicher mit dem tragfähigen Untergrund
Dämmstoffplatten: z.B. aus EPS, Mineralwolle oder Holzfaser
Armierungsgewebe: Wird in den Unterputz eingebettet und verhindert Rissbildung
Putzschicht: Sorgt für die nötige Festigkeit
Oberputz: Abschluss und Gestaltung nach Wunsch – witterungs- und UV-beständig
Zusätzliche Komponenten wie ein Sockelprofil oder geeignete Dübel je nach Untergrund sorgen für die langfristige Stabilität. Die Auswahl des richtigen Dämmstoffes hängt von Faktoren wie Brandschutz, Feuchteschutz, Schallschutz und Kosten ab. WDVS ist ein bewährtes System zur dauerhaft effizienten Dämmung von Außenwänden - vorausgesetzt, die richtigen Materialien werden passend zum Gebäude ausgewählt und fachgerecht verarbeitet.
Welche Dämmstoffe sind für ein Wärmedämmverbundsystem geeignet?
Bei der Wahl des richtigen Dämmstoffs für ein Wärmedämmverbundsystem spielen mehrere Faktoren eine Rolle: Wärmeleitfähigkeit, Brandschutzklasse, ökologische Aspekte und die baulichen Gegebenheiten. Die nachfolgende Tabelle bietet eine übersichtliche Entscheidungshilfe.
Tabelle: Eigenschaften gängiger Dämmstoffe
Dämmstoff | Wärme- | Brandschutz- | Anwendung |
---|---|---|---|
EPS | sehr gut | mittel (B1) | Standardlösung, kostengünstig - ideal bei typischer Außenwand-dämmung |
Mineralwolle | gut | hoch (A1) | Empfehlenswert bei erhöhtem Brandschutz |
Holzfaser-platten | gut | mittel | Ökologisch, gute Diffusions-offenheit - ideal für nachhaltige Bauweisen |
PU-Hartschaum | sehr gut | mittel | Platzsparende Lösung bei geringen Wandstärken |
Vakuum-dämmplatten | exzellent | nach System | Teure Speziallösung - wenn maximale Dämmleistung gewünscht ist |
Welcher Dämmstoff optimal geeignet ist, hängt also sowohl vom baulichen Zustand des Objekts als auch von Leistungserwartungen und gesetzlichen Vorgaben ab. Nicht jedes Gebäude ist automatisch geeignet für WDVS.
Welche baulichen Voraussetzungen braucht man für Wärmedämmverbundsysteme?
Für ein funktionierendes Wärmedämmverbundsystem (WDVS) sind bestimmte bauliche Voraussetzungen notwendig. Diese unterscheiden sich je nach Gebäudetyp wie Altbau, Neubau oder bei einer Fassadensanierung. Vor allem die Beschaffenheit der Fassade und die Einhaltung bauphysikalischer Vorgaben spielen eine entscheidende Rolle – gleich ob du das WDVS von Grund auf planst oder im Zuge einer Sanierung nachrüstest. Dabei hilft auch die Orientierung an baulichen Normen wie der DIN 4108 oder Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG).
Was muss beim Altbau beachtet werden?
Im Altbau ist eine gründliche Voruntersuchung der Gebäudehülle unabdingbar. Der vorhandene Putz muss tragfähig und frei von Hohlstellen sein. Feuchteschäden oder Risse müssen vor Montage eines WDVS behoben werden. Auch eine mögliche Altlast durch frühere Dämmstoffe – z.B. Styropor mit HBCD – kann eine Entsorgungspflicht nach sich ziehen. Die Fassadensanierung mit WDVS ist energetisch wertvoll, erfordert aber eine detaillierte Vorprüfung durch einen qualifizierten Fachbetrieb.
Welche Anforderungen gelten für Neubauten?
Im Neubau können Wärmedämmverbundsysteme bereits während der Planungsphase baulich berücksichtigt werden. Das ermöglicht eine nahtlose Integration in die Fassadenarchitektur und die energetischen Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz. Auch gestalterische Aspekte wie die Oberflächenstrukturierung sind leichter umsetzbar. Da keine Altlasten bestehen und alle Bauteile aufeinander abgestimmt sind, bietet der Neubau optimale Voraussetzungen für ein dauerhaft funktionales WDVS.
Tabelle: Voraussetzungen je Gebäudetyp
Gebäudetyp | Voraussetzungen | Empfehlung |
---|---|---|
Altbau | Tragfähiger Putz, keine sichtbare Feuchte, keine Hohlräume | Vorprüfung durch Fachbetrieb |
Neubau | Planung mit Architekt & Bauleiter | Optimal geeignet |
Sanierung | Statische Prüfung, ggf. Entsorgung alter Dämmstoffe | Energetisch sehr sinnvoll |
Wie finde ich heraus, ob mein Haus für ein Wärmedämmverbundsystem geeignet ist?
Nicht jedes Gebäude ist automatisch ein geeigneter Kandidat für Wärmedämmverbundsysteme. Doch es gibt klare Kriterien, die dir bei der Beurteilung helfen, ob dein Haus die baulichen und energetischen Voraussetzungen erfüllt. Eine sorgfältige Prüfung spart nicht nur Kosten, sondern stellt auch sicher, dass die Dämmmaßnahme langfristig wirkt.
Außenwände prüfen: Sind die vorhandenen Wände tragfähig, der Putz fest und frei von Rissen oder Hohlstellen? Ein stabiler Untergrund ist essenziell für die Haltbarkeit jedes Wärmedämmverbundsystems.
Feuchtigkeit analysieren: Anzeichen von aufsteigender oder eindringender Feuchte sollten vorab beseitigt werden. Sonst drohen Schäden unter der Dämmschicht.
Energiebilanz erfassen: Lasse den U-Wert deiner Wände professionell berechnen – je schlechter dieser Wert, desto größer das Einsparpotenzial durch Dämmung gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) bzw. Gebäudeenergiegesetz.
Thermografie und Energieberatung: Infrarotaufnahmen zeigen Wärmeverluste. Eine qualifizierte Energieberatung gibt zusätzlich Sicherheit bei der Entscheidung für ein Dämmsystem.
Förderprogramme prüfen: Mit einer positiven Bewertung kannst du finanzielle Unterstützung durch KfW-Förderung oder die BAFA beantragen. Der Zugang hängt oft vom baulichen Zustand deines Hauses ab.
Welche Kosten entstehen bei einem Wärmedämmverbundsystem?
Die Investitionskosten für ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) hängen maßgeblich von mehreren Faktoren ab: Der gewählte Dämmstoff, die Dämmstoffdicke, die Flächengröße der Fassade sowie die Komplexität des Bauvorhabens spielen eine zentrale Rolle. Auch die Notwendigkeit zusätzlicher Arbeiten wie Verdübelung, das Anarbeiten an Fensterlaibungen oder die Auswahl eines hochwertigen Oberputzes beeinflussen die Endsumme.
Zusätzlich bieten Förderprogramme wie die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) über die BAFA oder der Steuerbonus gemäß § 35c EStG attraktive finanzielle Entlastungen. Sie können je nach Vorhaben bis zu 20% der Investition durch steuerliche Abschreibung zurückgewinnen - ein wichtiger Entscheidungsfaktor.
Tabelle: Preis pro m² für gängige Dämmstoffe
Dämmstoff | Preis pro m² (inkl. Montage) | Besonderheiten |
---|---|---|
EPS (Styropor) | ca. 80-110€ | Günstig, gute Dämmleistung, mittlerer Brandschutz |
XPS | ca. 90-120€ | Feuchtigkeits-resistent, ideal für Sockelbereiche |
Mineralwolle | ca. 100-130€ | Sehr guter Brandschutz, diffusionsoffen |
Holzfaserplatten | ca. 110-150€ | Nachhaltig, ökologisch, guter Schallschutz |
PU (Polyurethan) | ca. 130-170€ | Sehr hohe Dämmwirkung bei geringer Dicke |
Diese Werte gelten als Richtwerte für eine durch Fachbetriebe ausgeführte Dämmung bei üblichen Fassadengrößen und erschließen Einsparpotential bei dauerhaft niedrigeren Energiekosten.
Häufige Fragen zum Wärmedämmverbundsystem
Hier findest Du alles Wichtige rund um Wärmedämmverbundsysteme – kompakt und verständlich erklärt.